Über Osakas Hügelgräbern schweben

Die riesigen Hügelgräber von Osaka zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Um diese mit dem Auge erfassen zu können, wird nun eine besondere Sehenswürdigkeit geboten.

Über Osakas Hügelgräbern schweben

Kurz zusammengefasst

Südlich von Osaka befinden sich gigantische Hügelgräber aus dem 3. bis 6. Jahrhundert, die seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Der bekannteste unter ihnen ist das Daisen Kofun, das grösste Hügelgrab Japans. Um diese schlüssellochförmigen Anlagen mit dem Auge erfassen zu können, bietet die Stadt Sakai Heissluftballon-Touren an. Für 4200 Yen (Erwachsene) schweben Besuchende 10 Minuten lang 100 Meter über dem Daisen Kofun.

Im Süden der Metropole Osaka befinden sich mitten in Wohnvierteln gigantische Hügelgräber (jp. kofun), die seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Das bekannteste Beispiel ist das Daisen Kofun, das auch als «Mausoleum des Kaisers Nintoku» (jp. Nintoku Tennō Ryō) bekannt ist. Mit einer Länge von 486 Metern ist es das grösste seiner Art in Japan. Zählt man den umgebenden Wassergraben und Erdwall hinzu, beträgt die Länge sogar 840 Meter.

In der unmittelbaren Umgebung befinden sich zahlreiche weitere kleinere Hügelgräber, die alle zusammen als Mozu-Gräber (jp. Mozu-Kofungun) bezeichnet werden (siehe Karte unten). Gleich südlich des Daisen Kofun liegt beispielsweise das Mausoleum Richū-tennō-ryō, in dem der Vater von Kaiser Nintoku begraben sein soll. Es handelt sich um die drittgrösste Grabstätte dieser Art in Japan.

Die Hügelgräber in Habikino

10 Kilometer östlich, in der Stadt Habikino, stösst man auf die zweite grosse Hügelgräber-Anlage Japans, die Furuichi-Kofungun, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Das dortige Mausoleum des Kaisers Ōjin ist mit einer Länge von 425 Metern sogar das zweitgrösste des Landes. Die Mozu-Furuichi-Gräber stammen aus dem 3. bis 6. Jahrhundert (zum Artikel). Bis heute unterstehen sie dem kaiserlichen Hofamt. Die Öffentlichkeit hat keinen Zugang zu diesen mit Pflanzen und Bäumen überwucherten Anlagen.

Die Hügelgräber in Habikino. Google Earth

Aus der Vogelperspektive sehen sie aus wie gigantische Schlüssellöcher. Das Problem ist, dass man vom Boden aus eine sehr beschränkte Sicht auf diese historischen Bauten hat. Abhilfe schafft die Aussichtsterrasse im 21. Stock des Rathauses der Stadt Sakai. Von dort aus kann man diese typische Form zumindest erahnen.

Über den Gräbern schweben

Um diese faszinierenden Hügelgräber für Besucher noch besser ersichtlich zu machen, führt die Stadt nach mehrjähriger Planung ab dem 4. Oktober 2025 Touren mit Heissluftballonen an. Diese werden während 10 Minuten rund 100 Meter über dem grossen Daisen Kofun schwebend, die perfekte Vogelperspektive bieten – und dies ganz ohne Lärm. Der Heissluftballon ist dabei mit Kabeln am Boden befestigt, sodass er mechanisch angehoben und abgesenkt werden kann.

Ein Flug kostet für Erwachsene 4200 Yen und für Kinder unter 16 Jahren 3000 Yen. Bei Online-Kauf des Tickets erhält man einen Rabatt von 200 Yen. Die Flüge werden täglich zwischen 10:00 Uhr und 18:00 Uhr angeboten. Der Standort des Heissluftballons befindet sich im Daisen-Park, gleich neben dem Sakai City Museum.

Die Idee des Aussichtsturms

Ursprünglich war der Bau eines Aussichtsturms geplant. Aus Kostengründen wurde diese Idee jedoch verworfen. In der Stadt Hakodate auf der Nordinsel Hokkaido stand man einst vor einer ähnlichen Herausforderung. Denn dort befindet sich mit Goryokaku eine Festung, die es so kein zweites Mal in Japan gibt. Um die sternenförmige Bauart, die auf der europäischen Zitadellen-Architektur des 17. Jahrhunderts basiert, in ihrer ganzen Pracht bewundern zu können, liess man 2006 einen 107 Meter hohen Aussichtsturm errichten. Dieser bietet auf zwei Stockwerken eine eindrückliche Aussicht auf die Festung, die sich je nach Jahreszeit von einer anderen Seite zeigt (zum Artikel).

Die Aussicht vom Rathaus auf den Grabhügel.
Die Aussicht vom Rathaus auf den Grabhügel. Foto: Alon Adi­ka / shut​ter​stock​.com
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Die offizielle Website für die Ballonfahrt.

Osakas riesige Hügelgräber werden UNESCO-Weltkulturerbe
Im Süden von Osaka befinden sich mitten in Wohnquartieren gigantische Hügelgräber in Form eines Schlüssellochs. Bis heute hat die Öffentlichkeit keinen Zugang zu diesen Gräbern, die nun Weltkulturerbe werden.
Der riesige Stern im Schnee von Hakodate
Goryōkaku ist eine Festung, die es so kein zweites Mal in Japan gibt. 1869 war sie der Schauplatz einer finalen Schlacht. Heute ist sie eine Parkanlage, die in der Kirschblütenzeit und in den Winternächten besonders schön ist.

Der Standort der Mozu-Gräber

Der Standort der Furuichi-Gräber