Der verheerende Taifun von 1959
Dank guter Vorkehrungen ist Japan heute gut gegen Taifune gerüstet. Den Anstoss dafür gab ein verheerender Taifun im Jahr 1959.

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Im asiatischen Teil des Pazifiks entstehen pro Jahr durchschnittlich 25,1 Taifune. Im Juli sind es 3,7, im August 5,7 und im September 5, von denen 3 bis 5 bis auf die japanischen Inseln vordringen. Das statistische Rekordjahr war 2004, als gleich 10 Taifune das japanische Festland erreichten. Es gibt aber auch Jahre, in denen Japan komplett von Taifunen verschont bleibt. Das war 1984, 1986, 2000, 2008 und zuletzt 2020 der Fall.
Dank einer modernen Infrastruktur und ausgeklügelter Warnsysteme ist Japan heute gut gegen diese Naturgewalten gerüstet. Mithilfe koordinierter Vorsorgemassnahmen können viele Menschenleben gerettet werden. Ständig aktualisierte Prognosen der japanischen Wetterbehörde sorgen dafür, dass die Bevölkerung bis zu einer Woche im Voraus gewarnt ist. Dadurch kommt es heute zu vergleichsweise wenigen Todesfällen.

Der verheerendste Taifun
Die Grundlage dafür bildete die Erfahrung mit dem Taifun Isewan (auch «Vera» genannt), der im September 1959 in der Bucht von Ise landete und bis über Nord-Honshu zog. Damals wurden 150'000 Gebäude zerstört und über 5000 Menschen kamen ums Leben. Rund 38'000 Menschen wurden verletzt. Nur das Grosse Erdbeben von Tokio 1923 (zum Artikel) und das Grosse Erdbeben von Kobe 1995 forderten mehr Tote (zum Artikel). Der wirtschaftliche Schaden belief sich auf geschätzte 600 Milliarden Yen. 1,5 Millionen Menschen wurden obdachlos.
Der Taifun «Isewan» löste nachhaltige Reformen aus. So entstanden eine landesweit koordinierte Katastrophenvorsorge sowie eine Verbesserung des Hochwasserschutzes (zum Artikel). Die gewaltigen Herausforderungen in diesem Bereich bleiben bestehen, insbesondere aufgrund der globalen Erwärmung.

