Das Land des langen Lebens
In keinem anderen Land leben mehr Pensionäre und Hundertjährige.
Japan begeht heute den «Tag der Achtung vor dem Alter» (jp. keirō no hi). Seit 2003 findet dieser nationale Feiertag am dritten Montag im September statt. Es ist ein Tag zur Ehrung der älteren Bevölkerung. Als der Feiertag 1966 eingeführt wurde, hatte das Land eine junge Bevölkerung. Heute ist es umgekehrt.
Japan hat sich zum Land mit der ältesten Bevölkerung der Welt entwickelt. Derzeit sind 29,3 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Das sind 36,25 Millionen Menschen. In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele Rentnerinnen und Rentner. Bis 2070 könnte dieser Anteil auf 38,7 Prozent steigen.
Ein fast ewiges Leben
Eine weitere Besonderheit: Die Rentner in Japan sind überdurchschnittlich gesund. 9,14 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind, sind weiterhin berufstätig. Das bedeutet, dass jeder Vierte noch arbeitet. Das ist ein neuer Rekord. Zugleich ist dies für die japanische Wirtschaft, die unter akutem Arbeitskräftemangel leidet, von erheblicher Bedeutung (zum Artikel).
Wer in Japan 65 Jahre alt wird, kann davon ausgehen, noch viele Jahre zu leben. Derzeit liegt die Lebenserwartung bei 81,09 Jahren für Männer und 87,41 Jahren für Frauen. Damit liegen die Frauen weltweit an der Spitze.
Auch bei den über Hundertjährigen liegt der Inselstaat vor allen anderen Nationen. Im Jahr 2023 lebten in Japan 92'139 Personen, die 100 Jahre und älter waren, wobei die Frauen mit einem Anteil von 89 Prozent (81'589) die grosse Mehrheit stellten. Seit fünf Jahrzehnten geht die Entwicklung nur noch nach oben. Im Jahr 1963 zählte das Land 153 Hundertjährige, 1981 waren es 1'000 und 1998 wurde die Schwelle von 10'000 überschritten. Im Jahr 2022 waren es erstmals über 90'000 Menschen, die mindestens 100 Jahre alt waren.
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