Essen in Japan: Es muss nicht immer ein Restaurant sein

Japan lockt mit Michelin-Sternen und einer Vielfalt an Restaurants – doch die wahren Gaumenfreuden verstecken sich auch an anderen Orten.

Essen in Japan: Es muss nicht immer ein Restaurant sein

Kurz zusammengefasst

  • Häusliche Kost: Japan bietet kulinarische Höhepunkte abseits der bekannten Restaurants. Die authentische japanische Küche zeigt sich vor allem in der häuslichen Küche, die Touristen über Plattformen wie Nagomi Visit erleben können.
  • Kaufhäuser: Die Depachika, Lebensmittelabteilungen in Kaufhaus-Untergeschossen, sind echte Geheimtipps. Dort gibt es exklusive Lunchboxen und regionale Spezialitäten zu entdecken.
  • Supermärkte: Normale Supermärkte überraschen mit täglich frisch zubereiteten, hochwertigen Gerichten, die qualitativ besser sind als in den Minimärkten. Sie bieten eine günstige und qualitativ hochwertige Alternative zum Restaurantbesuch.
Praktische Tipps für die Japan-Reise
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Spätestens seit dem Dokumentarfilm Jiro Dreams of Sushi ist die japanische Esskultur weltweit bekannt. Die Krönung folgt 2013. Die traditionelle japanische Küche, Washoku genannt, wird zum UNESCO-Weltkulturerbe (zum Artikel). Repräsentativ dafür steht Tokio mit der vielfältigste Restaurantkultur der Welt und den meisten Michelin-Sterne-Restaurants. Bei dieser Faszination wird jedoch gerne übersehen, dass es das beste japanische Essen nicht nur in exklusiven Gourmettempeln, trendigen Sushi-Lokalen und hippen Ramen-Restaurants gibt.

Die Seele der japanischen Küche

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Für viele Japaner ist das beste Essen die häusliche Küche, auf Japanisch Katei Ryōri genannt. Meist steht die japanische Mutter, die Okāsan, im Zentrum dieser Kochkunst. Katei Ryōri ist vielfältig, einfach und gleichzeitig unschlagbar gut. Hier beginnt die Leidenschaft eines jeden japanischen Feinschmeckers. Diese Küche bildet das Fundament für Japans Erfolg als Food-Nation.

Auch Touristen können in die Welt der häuslichen Küche eintauchen. Die Website Nagomi Visit bietet die Möglichkeit, sich von einer japanischen Familie bekochen zu lassen. Gleichzeitig eröffnet sich hier die Gelegenheit, mit Einheimischen in Kontakt zu kommen und im besten Fall Freundschaften zu knüpfen.

Kaufhäuser und Supermärkte

Essen aus dem Supermarkt.
Essen aus dem Supermarkt. Asienspiegel

Ein zweiter Geheimtipp sind die Lebensmittelabteilungen in den Untergeschossen der Kaufhäuser. In diesen sogenannten «Depachika» taucht man in ein wahres Schlemmerparadies ein. Die Auswahl an exklusiven «Obento»-Lunchboxen, Frischwaren, Obst, Getränken und Süssigkeiten ist unerschöpflich. In den guten Häusern sind auch stets bekannte Restaurants und Konditoreien aus der Region vertreten. Erst hier wird einem die ganze Dimension der japanischen Esskultur bewusst.

Ebenso attraktiv sind die normalen Supermärkte, die in jedem Stadtteil zu finden sind. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie täglich frisch vor Ort zubereitete Lunchboxen in allen Variationen anbieten, die qualitativ besser sind als in den Minimärkten. Grosszügige Fenster erlauben in vielen Supermärkten sogar einen Einblick in die Küche des Supermarktes. Abends, kurz vor Ladenschluss, werden die Gerichte zudem zu reduzierten Preisen angeboten. Auf diese Weise kann man gemütlich im Hotelzimmer speisen – und das günstiger als im Restaurant.

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