Die Burg von Himeji erhöht die Ticketpreise
Und unterscheidet dabei zwischen Touristen und Einheimischen.
Die Burg Himeji in der Präfektur Hyogo zählt zu den ältesten erhaltenen architektonischen Meisterwerken Japans und wurde 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Vom 14. bis zum 17. Jahrhundert wurde die Festung kontinuierlich ausgebaut.Die palastartige Architektur des zentralen fünfstöckigen Hauptturms zeigt, wie in Japan die Grenzen zwischen Burg und Schloss fliessend ineinander übergehen. Trotz der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg und des verheerenden Erdbebens von 1995 hat die Burg die Jahrhunderte nahezu unbeschadet überstanden. Zwischen 2010 und 2015 wurde das imposante Bauwerk aufwendig restauriert (zum Artikel).
Keine andere Burg in Japan zieht so viele Touristen an wie die Burg Himeji. Im Jahr 2023 zählte sie knapp 1,48 Millionen Besucher, davon rund 450'000 ausländische Gäste – ein Rekord. Der Anteil der internationalen Gäste lag damit bei 30 Prozent. Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der ausländischen Touristen in diesem Jahr weiter ansteigt, wodurch sich für die Burg das Problem des Übertourismus verschärft.
Die Preiserhöhung
Bürgermeister Hideyasu Kiyomoto hat deshalb im Juni dieses Jahres laut über eine Vervierfachung des Eintrittspreises von derzeit 1000 Yen für Touristen nachgedacht (zum Artikel). Die Aussage Kiyomotos sorgte in den Medien für Verwirrung, da einige davon ausgingen, dass ausschliesslich ausländische Touristen von der Preiserhöhung betroffen sein könnten.
Inzwischen hat die Stadt für Klarheit gesorgt. Ab April 2026 werden die Eintrittspreise für ausländische und japanische Touristen um das 2- bis 3-fache erhöht. Der genaue Preis steht noch nicht fest. Für Besucherinnen und Besucher, die in der Stadt Himeji wohnen, soll der bisherige Preis von 1000 Yen beibehalten werden. Diese Massnahme soll dazu dienen, den Übertourismus besser in den Griff zu bekommen. Die Mehreinnahmen werden in den Erhalt und die Verwaltung des Weltkulturerbes fliessen.
Diese in Japan nicht weitverbreitete Preisdifferenzierung zwischen Touristen und Einheimischen dürfte wohl Vorbildcharakter für andere Sehenswürdigkeiten haben, die mit zu vielen Besucherinnen und Besuchern zu kämpfen haben.
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