Die Geschichte des Kaiten-Sushi
In Osaka begann der Siegeszug der Sushi-Restaurants mit Förderband.
Im April 1958 eröffnete Yoshiaki Shiraishi mit Genroku Sushi in Higashiosaka das erste Förderband-Sushi-Restaurant der Welt. Das Konzept des Kaiten-Sushi («rotierendes Sushi»), einer endlosen Auswahl an Sushi auf einem rotierenden Förderband, war geboren. Die Inspiration dazu hatte Shiraishi bereits 10 Jahre zuvor. Ein Förderband in einer Brauerei in Suita brachte ihn auf diese geniale Idee.
Diese Erfindung veränderte alles. Sushi wurde durch diese Form der Massenabfertigung zu einer erschwinglichen Speise. Doch es dauerte noch einige Jahre, bis Japan und die ganze Welt daran Gefallen fanden. Die Weltausstellung in Osaka 1970 wurde schliesslich zur grossen Bühne für Shiraishi und zum Startschuss für die Verbreitung der bis heute erfolgreichen Kaiten-Sushi-Gastronomie in Japan. Um diese revolutionäre Erfindung zu feiern, hat Genroku Sushi den 22. November zum Kaiten-Sushi-Gedenktag erklärt. Damit wird der 2001 verstorbene Yoshiaki Shiraishi geehrt, der am 22. November 1913 geboren wurde.
Eine weitere Hommage an die Kultur des Kaiten-Sushi wird auf der neuen Weltausstellung 2025 in Osaka zu sehen sein. Die landesweit operierende Kette Kura Sushi, ebenfalls aus Osaka, wird in ihrem Restaurant auf dem Expo-Gelände ein 135 Meter langes Förderband einrichten. Es wird das längste dieser Restaurantkette sein. Das bisher längste Exemplar von Kura Sushi misst 123 Meter und befindet sich in einer Filiale im Tokioter Stadtteil Ginza.
Missbrauch des Kaiten-Sushi
Die Ankündigung ist eine Erinnerung daran, wie Kaiten-Sushi einst die Welt faszinierte. Gerade in den letzten Jahren hatte das Förderband mit negativen Schlagzeilen zu kämpfen, weil es für Social-Media-Witze missbraucht wurde (zum Artikel). Heute ist Kura Sushi eine der wenigen Ketten, die ihr komplettes Sushi-Sortiment weiterhin auf dem Förderband zur freien Auswahl rotieren lässt. Transparente Deckel und Kameras sollen die Lebensmittel vor Hygienemissbrauch schützen.
Viele andere Ketten gehen inzwischen einen anderen Weg. Denn dank des technischen Fortschritts bestellt die Mehrheit der Gäste ihr Sushi inzwischen über einen Touchscreen an ihrem Sitzplatz und bekommt die Bestellung wenige Minuten später frisch über das Förderband geliefert (zum Artikel).
Die grossen Ketten
Genroku Sushi betreibt heute übrigens knapp ein Dutzend Filialen in der Region Osaka. Dominiert wird der Markt jedoch von anderen Unternehmen. Die vier grossen Kaiten-Sushi-Ketten in Japan mit teilweise über 500 Filialen heissen Sushirō, Hama Sushi, Kappa Sushi und, wie bereits erwähnt, Kura Sushi. Interessant auch: Fast alle Sushi-Förderbänder werden in der Präfektur Ishikawa hergestellt. Unangefochtener Marktführer ist die Firma Ishino.
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